Blog
Wissen

CO2-Zertifikate: Retter des Klimas?

June 6, 2023

Pariser Klimaschutzabkommen

Seit dem 01.01.2021 ist das Pariser Klimaschutzabkommen in Kraft. Es löste das Kyoto Protokoll aus dem Jahr 1997 ab, welches erstmalig völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Treibhausgas-Ausstoß in den Industrieländern festlegte. Dass das Kyoto-Protokoll nur die Industrieländer zur Emissionsreduzierung verpflichtete, beschreibt einen großen Unterschied zum Pariser Klimaschutzabkommen. Hier wird anerkannt, dass der Klimawandel ein gemeinsames Problem ist. Alle 195 Vertragsparteien verpflichteten sich damit, Klimaschutzaktivitäten im Land voranzubringen und CO2-Emissionen zu verringern, sodass die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad, maximal aber 2 Grad Celsius begrenzt wird.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Steuerung des CO2-Budgets, das Ländern und Regionen zur Verfügung steht. Hier kommen die CO2-Zertifikate ins Spiel! Das Pariser Klimaschutzabkommen regelt die Grundstrukturen dafür, auf staatlicher und unternehmerischer Ebene. Jedes Zertifikat repräsentiert eine Tonne CO2.

In Europa gibt es zwei Märkte für den Kauf von CO2-Zertifikaten. Auf dem verpflichtenden Markt erwerben Unternehmen ihre Zertifikate, aber es gibt auch einen freiwilligen Markt, auf dem Unternehmen zusätzliche Zertifikate kaufen können, um ihre Umweltbilanz weiter zu verbessern. Das gibt den Unternehmen Flexibilität und fördert Innovationen. Verpflichtet ist zum Beispiel der Indusrie-, Gebäude, Verkehrs- und Luftfahrtssektor. Hier müssen die Unternehmen aus dem EU- oder nationalen Register Verschmutzungsrechte (Tonnen CO2) kaufen, um in ihrem Geschäft künftig CO2 ausstoßen zu dürfen. Mit der Zeit wird die Anzahl der Zertifikate, die gekauft werden können, verringert - und damit auch der Ausstoß. Für den weiter erfolgenden Ausstoß von CO2 bietet sich der freiwillige Markt an. Die hier gehandelten Zertifikate sollen sicherstellen, dass die CO2-Mengen wieder aus der Atmosphäre gezogen werden oder ein Ausstoß an anderer Stelle vermieden wird. Erfüllen die Zertifikate die Standards des Pariser Abkommen und werden nicht auf die CO2-Bilanz des Landes des Klimaprojekts angerechnet, kann man von Kompensation sprechen, die sich Unternehmen oder  öffentliche Einrichtung auf die eigene CO2-Bilanz anrechnen können.

CO2-Kompensation

CO2-Kompensationen, auch CO2-Ausgleich genannt, sind eine Verringerung oder Beseitigung von Emissionen von Kohlenstoffdioxid oder anderen Treibhausgasen und werden vorgenommen, um an anderer Stelle entstandene Emissionen zu kompensieren.

Das Pariser Klimaschutzabkommen hat insofern Einfluss auf den Kompensationsmarkt genommen, indem ein Land, das Kompensationsprojekte anbietet, CO2-Minderungen in seinem Emissionsinventar erfassen muss. Dadurch wird sichergestellt, dass registrierte Klimaschutzprojekte und deren CO2-Wirkung nur einmal auf die globale Bilanz angerechnet wird - entweder im Land des Projekts oder in der Bilanz des Landes/Unternehmens, das die Zertifikate erwirbt.

Neben dem verpflichtenden Markt können Unternehmen freiwillig tätig werden und auf diese neuen Standards setzen. Die vom Institute of International Finance (IIF) geförderte Taskforce on Scaling Voluntary Carbon Markets (TSVCM) schätzt, dass die Nachfrage bis 2050 um den Faktor 100 steigen könnte. Laut dieser Hochrechnung würde der Markt für Emissionen bereits 2030 einen Wert von 50 Milliarden Dollar haben.

Zusätzlich kann der freiwillige Markt zu weiteren positiven Effekten beizutragen, etwa um Umweltverschmutzung zu vermeiden, die öffentliche Gesundheit zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Innovation von Klimatechnologien zu fördern. Der freiwillige Markt deckt damit ein breiteres Spektrum ab als der verpflichtende Markt, der rein auf CO2 ausgerichtet ist.

Auf der Suche nach einem Klimaprojekt?

Wir bieten euch verschiedenste Klimaprojekte zur Kompensation an. Schaut euch gerne unser Angebot an!

Regeneration

Eine aus unserer Sicht noch größeren und wichtigeren Schritt können wir mir Regeneration erreichen. Davon sprechen wir, wenn weitere SDGs (Sustainable Development Goals der UN) insbesondere bzgl. Biodiversität erfüllt werden. Diese Abgrenzung ist für uns wichtig, da sich viele positive ökologische Effekte erst nach und nach einstellen und entsprechend nicht vollumfänglich in CO2 (Äquivalenten) wiedergegeben werden können. Sie sind allerdings von essentieller Bedeutung, damit sich unser Planet erholt und wir zu einer nachhaltigen Wirtschaftsform transformieren.

Zudem gibt es die Möglichkeit, Klimaprojekte zu unterstützen, die auf Landesebene, nicht auf Unternehmensebene auf die CO2-Bilanz angerechnet werden. Für Unternehmen kann das - unter dem Namen Climate Finance ein sehr wichtiges finanzielles Engagement sein. Auch hier sollten die internationalen Vorgaben zur Klimafinanzierung beachtet werden.

Klimaprojekte finanzieren

Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes hat Deutschland die Klimaschutzvorgaben für Unternehmen verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 veranlasst. Falls sich jedoch emissionsintensive Aktivitäten nicht vermeiden lassen, gibt es für Unternehmen die Möglichkeit, freiwillig finanziell Klimaprojekte zu unterstützen und damit einen positiven Beitrag zu leisten. Auch hier gilt, dass dies die Chance bietet, Klimaprojekte auszuwählen, die auch weitere SDGs unterstützen und somit unserm Planeten etwas zurück geben - sie helfen also zu regenerieren.

Wir als 2zero achten  genau drauf, welche SDGs die Klimaprojekte erfüllen, mit denen wir zusammenarbeiten.

Aufforstung in Paraguay

Global Woods International

Global-woods-international setzt seit über 20 Jahren Aufforstungsprojekte in südlichen Ländern um. Im Nordosten Paraguays sollen nun 400 Hektar Weidefläche wieder aufgeforstet werden, um eine Alternative zur Viehwirtschaft anzubieten und Kohlenstoff zu binden. Vor 20 Jahren besiegelte global-woods-international ein Memorandum of Understanding, um die legitime Anerkennung der Klimaprojekte durch die Regierung Paraguays zu gewährleisten und den Verkauf von CO2-Zertifikate zu ermöglichen. Das Projekt “Forestal Rio Aquidaban” umfasst die Aufforstung von 300ha und kombiniert damit nachhaltige Weidewirtschaft. Es sollen bis zu 66.000t CO2 mit diesem Klimaprojekt gebunden werden.

Moorlandschaft Mecklenburg-Vorpommern

Königsmoor


Mecklenburg-Vorpommern verfügt über eine Fläche von etwa 300.000 ha, die eine der höchsten Mooranteile in den deutschen Bundesländern aufweist. Davon wird der Großteil für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. In den Jahren von 1960 bis 1990 wurden in den meisten Mooren umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt, um eine intensive landwirtschaftliche Benutzung zu ermöglichen. Dies führte jedoch zu Höhenverlusten und einer erheblichen Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasemissionen aufgrund der Torfmineralisierung. Seit dem 4. August 2009 wurde das Moorschutzkonzept aus dem Jahr 2000 unter dem Titel "Konzept zum Schutz und zur Nutzung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern" aktualisiert. Nun möchte der Zusammenschluss von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein mit MoorFutures Kohlenstoffzertifikate zum Kauf anbieten, um die Wiedervernässung der Moorlandschaft zu fördern und somit die Kohlenstoffspeicher zu regenerieren. Eines der Klimaprojekte ist das Königsmoor von Schleswig-Holstein.

Auf der Suche nach einem Klimaprojekt?

Wir bieten euch verschiedenste Klimaprojekte zur Kompensation an. Schaut euch gerne unser Angebot an!

Lasst uns gemeinsam CO2 reduzieren!

Unsere digitalen 2zero Lösungen für Unternehmen unterstützen den Wandel zu einer nachhaltigeren Zukunft. Informiert euch!

Die 2zero App engagiert zu gemeinsamen Handeln im Klimaschutz